verfasst von: Johanna am 23. Mai 2016
Mai 2016

Segen ohne Regen

 

"Scheiße, die Wäsche" sagt Jochen morgens im Bett, und ich sag nur "egal, Hauptsache es regnet!".

Knapp 2 mm hat uns diesen Morgen ein vorbeiziehendes Gewitter geschenkt. Das waren die einzigen 2 Liter seit dem Hoffest. Da kamen auch knapp 2 mm. Und das war das erste Mal seit Ende April. Da gab es dann aber auch gleich Hagel dazu. Und davor wars auch trocken....

Wir kämpfen schwer mit der Dürre. Sie sorgte dafür, dass die gepflanzten Kulturen, Salat etc., nicht richtig ins Wachsen kamen, dass die Radieschen so lange brauchten, um eine gewisse Größe zu erreichen, dass Würmer Zeit hatten sich darin breit zu machen, und sie von innen her schon wieder trocken werden. Auch Rettich und Mairübchen haben das gleiche Problem. Ökologischer Gemüsebau heißt immer auch, Leben mit Schädlingen und Kreativität und Erfahrung im Umgang mit ihnen. Dies ist unser erstes Jahr und wir machen sowas von Erfahrungen!
Seit einer Woche haben wir unsere Tröpfchenbewässerung, eine größere Investition, die zwar hilft, aber auch viel Arbeit macht. Ohne sie hätten wir bald nichts mehr zu liefern!

Zurück zu etwas Schönem: Anfang Mai holten wir Onyx, unsere polnisches Kaltblut/Warmblut-Stute. Wir beschnupperten uns ein bisschen und sie wurde in die Herde integriert. Das kann heftige Kämpfe mit sich bringen, verlief aber rech glimpflich. Sie ist zwar die größte, und sicherlich körperlich stärkste, Stute, ordnete sich aber ganz unter. Seitdem arbeiten Jochen und ich täglich mit ihr, Stück für Stück, und mit Aufs und Abs. Mir macht der Umgang mit ihr große Freude und die Pferdearbeit ist eine sehr spannende Reflexion auf sich selbst. Onyx zeigt einem sofort, wie es um die innere Haltung, die Konzentration und Gelassenheit bestellt ist.

Beim Hoffest hatten wir die Gelegenheit, mit euch das Bestehen des Auenhofs zu feiern. Das alles nun so ist, wie es ist, war ein langer Weg und ist ein wahrer Segen. Das Fest selbst war total gelungen und dank vieler, vieler Helfer lief alles ziemlich rund. Trotz des wirklich miesen, klammen, kalten Wetters waren unheimlich viele Leute da, auch alte Freunde von uns, die wir teilweise sehr lange nicht gesehen hatten. Am schönsten waren die Lagerfeuer am Samstag- und Sonntagabend, als das Tagewerk vollbracht war und die Last abfiel. Ansonsten kann ich vom Fest wenig berichten. Man muss es einfach erlebt haben.

Und weiter gehts.... Durchs Hoffest ist sehr viel liegen geblieben, das wir jetzt aufholen müssen. Dazu kommt die Bewässerung. Gott sei Dank erwarten wir diese Woche zwei Helfer.

Und ansonsten heißt es, Daumen drücken für den Regen - denn Regen bringt Wachstum...

...und Pausen!